Maler (1818–1890)
Steffeck, Carl.
Maler (1818–1890).
"Fossanova". Ca. 1840–1842
Bestellnummer
C086
Autor und Titel
Steffeck, Carl. Maler (1818–1890). "Fossanova".
Druckdaten
Ca. 1840–1842
Kollation / Illustration
Darstellungsgröße: 340 x 250 mm. Blattgröße: 335 x 240 mm. Aquarell auf Papier, unten rechts mit Bleistift "Fossanova" bezeichnet und am rechten unteren Rand mit Nachlass-Stempel "Steffeck" (nicht bei Lugt) versehen.
Einband
Auf Karton montiert (Ränder umlaufend mit Montageresten).
Beschreibung
Der Berliner Historien-, Tier- und Landschaftmaler Carl Steffeck schuf das Aquarell von der Zisterzienser-Abtei Fossanova in Latium während seines Italienaufenthalts von 1840 bis 1842. Die Abtei wurde im 9. Jahrhundert von Benediktinern gegründet. 1135 errichteten Zisterzienser aus dem savoyischen Hautecombe auf den Grundmauern des alten Baus ein neues Kloster: Der Name Fossanova [Fossa aus dem Lateinischen bedeutet Graben] spielt auf das ausgeklügelte Drainage- und Entwässerungssystem an, das die Mönche vor dem Neubau anlegen mussten. Das Kloster, ein Meisterwerk der Zisterzienser-Gotik mit starkem Einfluss sowohl auf Sakral- als auch auf Profanbauten in Italien, wurde 1208 von Papst Innozenz III. geweiht, während an den Konventsgebäuden noch weit bis ins 13. Jahrhundert gebaut wurde. Im Jahr 1274 starb der Philosoph und Theologe Thomas von Aquin (um 1225–1274) hinter den Klostermauern von Fossanova. Steffecks Aquarell zeigt die Arkaden mit Kreuzgratgewölbe und den menschenleeren Innenhof der "Foresteria", der Herberge für die Pilger. Mit Akribie widmet sich der Künstler der Wiedergabe des facettenreichen Spiels von Licht und Schatten. Hier und dort hat sich Vegetaion an den Gebäuden angesiedelt, bei einem Pflanzentrog im Vordergrund scheint das Blattwerk und die Gräser die steinerne Barriere überwunden zu haben: Üppiges, sattes Grün sprießt aus den Ritzen des Bodens und des Mauerwerks. Steffeck zeigt sich hier mit seiner hellen Farbpalette und seiner Malerei als ein Meister der Pleinairmalerei, die er in den Ateliers der Franzosen Paul Delaroche (1797–1856) und Horace Vernet (1789–1863) kennen gelernt hatte, und die sein späterer Schüler Max Liebermann schließlich im Impressionismus deutscher Prägung zu einem Höhepunkt führte. Steffeck war für seine schnelle, aber exakte und einfühlsame Arbeitsweise bekannt: Liebermann erzählte über seinen Lehrer, dass dieser die zahlreichen Pferde- und Hundebilder zu sechs Friedrichsdor das Stück in einem Zug heruntermalte und diese meist noch nass waren als sie die Auftraggeber mit nach Hause nahmen. Carl Steffeck studierte seit 1837 an der Berliner Akademie bei Franz Krüger und Karl Begas. Nach seiner Italienreise ließ er sich in Berlin nieder, wo er ab 1859 eine Professur an der Akademie inne hatte. 1880 wurde er Direktor der Akademie im preußischen Königsberg. Bekannt machten ihn vor allem seine hervorragenden Pferde- und Hundebilder.
Bibliographische Angaben
Vgl. Thieme-Becker XXXI, 533.
Zustand
Vereinzelt einige wenige Stockflecke.
Gewicht:
1,5 kg
Sammelgebiet
Kunst
Italien
Preis
450,00 € *