M815

Joseph II. von Habsburg, Römisch-deutscher Kaiser. (1741-1790). Edikt Auswanderungserlass: I. Von der Auswanderung. II. Von fremden Werbungen. III. Von listigen Entführungen. IV. Von gewaltsamer Wegnehmung der Unterthanen.

Wien, 10. August, 1784

[20] S. Mit Holzschnitt-Siegelmarke am Schluss und 3 gefalteten typographischen Tabellen.

Fol.

Streifenheftung der Zeit.

des bedeutenden, umfangreichen Edikts Kaiser Josephs II., gegeben zu Wien am 10. August 1784 und gezeichnet von "Leopoldus Comes à Kolowrat", "Johann Rudolph Graf Chotek", "Tobias Philipp Freyherr von Gebler" und "Joseph von Sonnenfels". Der Erlass definiert die Auswanderung ausführlich und scheidet, was legal und illegal ist: "Als ein Auswanderer ist zu betrachten, wer aus unsern sämtlichen Erbländern in auswärtige entweicht, mit dem Vorsatze nicht wieder zurückzukehren", die großen Tabellen geben dafür die Statistiken von dem "Wirthschaftsamt N. N." "Auswanderungstabelle für das Jahr 1783", geteilt in "Ausgewandert mit Bewilligung" und "Ausgewandert ohne Bewilligung". Interessant ist nicht zuletzt auch die Angabe von Gründen, wie man etwa lesen kann: "Die eine dieser Mädchen hat eine Heurath in der Schweiz. Die Mutter hoft bei ihrem Eidam Unterstützung, da sie nur 50 fl. Im Vermögen hat" oder "Diese 7 Ausgewanderten sind junge, rüstige Pursche, daher läßt sich sehr vermuthen, daß sich entweder von Zeit zu Zeit Weiber in Geheim über die Gränzen geschlichen, und sie unter erschiedenen Vorwänden entführet, oder auch diese sich selbst heimlich über die Gränzen begeben haben, und mit Gewalt angehalten worden sind".

Sehr frisch und wohlerhalten.

1,0 kg

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Rechtsgeschichte