Mit der Heiligenvita des Martin von Tours
Sulpicius Severus.
Opera Omnia.
Cum Notis Johannis Vorstii. Berlin, Daniel Reichel, 1668
Bestellnummer
N335
Autor und Titel
Sulpicius Severus. Opera Omnia. Cum Notis Johannis Vorstii.
Druckdaten
Berlin, Daniel Reichel, 1668
Kollation / Illustration
[24], 336; 304, [8] S. Mit Kupfertitel (in Pag.).
Format
12°.
Einband
Pergament der Zeit mit hs. Rückentitel sowie spanischen Kanten (etwas gewellt und leicht fleckig).
Beschreibung
Seltener Berliner Druck der gesamten Werke des frühmittelalterlichen Schriftstellers Sulpicius Severus (363-420) aus der Offizin des Daniel Reichel (1648-1697), mit zahlreichen Anmerkungen und Kommentaren herausgegeben von dem aus Wesselburen in Ditmarschen stammenden Philologen und Theologen Johannes Vorst (1623-1676), der „1659 als Rector des vor kurzem dorthin übergesiedelten Joachimsthal’schen Gymnasiums nach Berlin berufen [wurde] und zugleich die Anwartschaft auf eine Bibliothekarstelle an der kurfürstlichen Bibliothek [erhielt], die ihm 1662 auch zufiel und seinen umfassenden gelehrten Interessen leichtere Befriedigung gewährte … Am 4. August 1676 ist er gestorben“ (ADB XL, 308f.). Die hübsche Ausgabe enthält die Chronicorum Libri duo oder Historia sacra, das historische Hauptwerk des aus Aquitanien stammenden Sulpicius Severus, das von der Erschaffung der Welt bis ins Jahr 400 reicht und zu einer der wichtigsten Quellen für den frühen Kirchenstreit um den Arianismus und dem Priscillianismus in Gallien zählt. Neben zahlreichen Dialogen, Briefen und anderen Schriften enthält der kompakte Band auch auf den Seiten 171-216 die erste Biographie des heiligen Martin von Tours, die Sulpicius noch zu Lebzeiten des Heiligen, den er persönlich sehr gut kannte, begonnen hatte und bis zum Tode Martins im Jahr 397 fortführte. Sulpicius hatte damit eine der wichtigsten und meist gelesensten Heiligenleben (Vita sanctorum) überhaupt geschaffen, die den Kult um den Heiligen Martin wesentlich beförderte. Auch die Anfänge der monachischen Kultur in Europa und das Alltagslebens der Mönche wird so detailreich dargestellt, dass Sulpicius’ Werk zu einem der großartigsten Quellenwerke des Frühmittelalters zählt. Das prächtige Frontispiz zeigt eine Schlüsselszene aus der Vita Sancti Martini, in der der Heilige den mächtigen Baum fällen lässt, in dem sich ein Götzenbild verbirgt – eine symbolische Handlung als Vertreibung der gallischen Naturreligionen durch das Christentum.
Bibliographische Angaben
VD 17, 1:000350Z.
Zustand
Vorsatz mit hübschem "Exlibris AK" aus einer Bibliothek eines Altertumswissenschaftlers, aus dem Besitz eines "M. J. C. Kunckel" mit dessen eigenhändigem Besitzvermerk in Sepia auf dem Kupfertitel, Vorsatz unleserlich gestempelt, gering angestaubtes, kaum .
Gewicht:
3,0 kg
Sammelgebiet
Theologie
Altertum
Antike
Frankreich
Preis
420,00 € *