G550

Brandt, Willy. Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift.

1 S.

21,9 x 17,2 cm.

Mit Kuvert des Bundeskanzleramts.

Dankesbrief des damaligen Bundeskanzlers an den späteren Verleger Albrecht Knaus (1913-2007) im historischen Kontext der Ratifizierung der Ostverträge durch den Bundestag, worüber Willy Brandt in seinem Schreiben offensichtliche Erleichterung zeigt: "Bonn, Mai 1972. Die vielen Beweise des Vertrauens und der Verbundenheit, die mich in diesen Tagen erreicht haben, waren mir eine grosse Hilfe. Ich möchte mich dafür herzlich bedanken. Willy Brandt." – Die von der Regierung Brandt in August und Dezember 1970 unterzeichneten Ostverträge von Moskau und Warschau mussten vom Deutschen Bundestag ratifiziert werden, zumal die Sowjetunion davon die endgültige Zustimmung zum Berlin-Abkommen abhängig machte. Während die Parteien im Bundestag das Berlin-Abkommen bejubelten, gab es heftige Widerstände gegen die Ostverträge – und Bundeskanzler Brandt war durch die parlamentarische Pattsituation auf die Mithilfe der Opposition angewiesen. Da Rainer Barzel aber die Unionsparteien letztlich davor bewahren will, von der Öffentlichkeit mit dem Stigma des Scheiterns der Ostverträge und des Vier-Mächte-Abkommens gebrandmarkt zu werden, einigt er sich mit dem Bundeskanzler auf eine "Gemeinsame Entschließung" aller Fraktionen, die schließlich den Weg für die Ratifizierung der Ostverträge am 17. Mai 1972 durch den Bundestag frei machten. Die Entschließung betonte, dass die oberste Prämisse der Ostverträge die Verpflichtung zum Gewaltverzicht ist und die endgültige Festsetzung der Grenzen Deutschlands erst durch einen Friedensvertrag abgesegnet werden sollen. Als Lektor des Hoffmann und Campe Verlags war Albrecht Knaus mit Willy Brandt freundschlaftlich verbunden, begleitete dessen Publikationen und nahm stets regen Anteil an dessen politischer Karriere.

Mayspies-Briefpapier mit dem geprägtem Wappen der Bundesrepublik Deutschland sowie gedrucktem Briefkopf "Bundesrepublik Deutschland. Der Bundeskanzler", etwas knittrig. Das Kuvert ist adressiert: "Herrn Dr. Albrecht Knaus. – zugleich für Geschäftsführung, .

1,0 kg

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