Eine launige Homage an den Fürsten Pückler-Muskau
(Siemerling, Heinrich Karl Theodor Friedrich).
Reminiscenzen für Semilasso.
von Homogalakto. Stuttgart, Hallberger, 1837
Bestellnummer
N965
Autor und Titel
(Siemerling, Heinrich Karl Theodor Friedrich). Reminiscenzen für Semilasso. von Homogalakto.
Kollation / Illustration
176, [2] S.
Format
8°.
Einband
Brauner Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Roten Rückenschild (Kapitale lädiert, Gelenke brüchig, fleckig, beschabt und bestoßen).
Beschreibung
des in Anspielung auf das Pseudonym "Semilasso" des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) herausgegebenen Romans des "Homogalakto", des sich unter diesem Pseudonym versteckenden Mediziners und Schriftstellers Heinrich Karl Theodor Friedrich Siemerling (1789-1837). Tatsächlich verzeichnen die meisten öffentlichen Bibliotheken das Buch immer noch unter Pückler-Muskau. Siemerling hatte in Greifswald und Berlin Medizin studiert und 1811 in Göttingen promoviert. Als praktischer Arzt ließ er sich in Neubrandenburg nieder und ab 1824 in Stralsund (vgl. Hirsch-Hübotter V, 265). Die „Reminiszenzen für Semilasso“ sind eine "Hommage" an Fürst Pückler und dessen schriftstellerisches Werk unter dem Motto „Honny soit qui mal y pense“. Enthalten sind Briefe, Eindrücke, Reiseberichte, Gedichte, Schnurren und Anagramme sowie zahlreiche satirische Beiträge wie „Der Italiener und das Echo“, „Denkwürdiges Anagramm auf Napoleon“, "Bioklimakometer (Lebensstufenmesser) einer alten Jungfrau" oder "Liebeserklärung eines Schacher-Juden" und vieles mehr, darunter auch ein Lied in Noten und Text mit dem Titel „Elementarische Liebe“ (in C-dur für „Singstimme“ und „Guitarre“). Auf dem letzten Blatt wird in Verlagsanzeigen die „Andeutungen über Landschafts-Gärtnerei“ des Fürsten Pückler-Muskau beworben.
Bibliographische Angaben
Goedeke XIV, 729, 602.
Zustand
Papierbedingt stellenweise etwas stärker stockfleckig, insgesamt aber gutes Exemplar mit dem Exlibris "Aus der Bibliothek von Walther Königsberger" auf dem vorderen Spiegel. Königsberger war ein deutsch-jüdischer Zahnarzt in Würzburg, der 1916 starb, woraufhin seine Bibliothek teils verkauft wurde. Einige wurden allerdings auch von den Erben konfizsziert. Diese wurden dann unter den Nationalsolzialisten der Bayerische Staatsbibliothek München mit Schenkernummer der Gestapo einverleibt und sind damit ein Restituierungsfall (vgl. Lost Art-ID587068). Das vorliegende Exemplar ist jedoch unbelastet, es stammt aus der Bibliothek des jüdischen Verlegers Albrecht Knaus (1913-2007) aus der Familie der Mendelssohn.
Gewicht:
1,0 kg
Sammelgebiet
Reiseführer
Gartenbau
Romantik
Preis
126,00 € *