Reich illustrierte frühe Ausgabe der berühmten Jobsiade
K(ortum), C(arl) A(rnold).
Die Jobsiade. Ein grotesk-komisches Heldengedicht.
Revidiert und bevorwortet vom Enkel des Verfassers. Hamm und Krefeld, Wundermann und Funcke, 1839
Bestellnummer
N741
Autor und Titel
K(ortum), C(arl) A(rnold). Die Jobsiade. Ein grotesk-komisches Heldengedicht. Revidiert und bevorwortet vom Enkel des Verfassers. 3 Teile in 1 Band. 5. Auflage.
Druckdaten
Hamm und Krefeld, Wundermann und Funcke, 1839
Kollation / Illustration
[10], 176; [6] 166, [6]; 166 S. Mit 4 (1 mehrfach gefaltete) Holzschnitt-Tafeln und zahlreichen Textholzschnitten.
Format
8°.
Einband
Pappband im Stil der Zeit mit verstärkten Leinenkapitalen und hübschem roten Marmor-Kleisterpapierbezug sowie Rückenschild und altem Rotschnitt.
Beschreibung
Witzige, reich illustrierte frühe Ausgabe der 1784 unter dem Titel "Leben, Meynungen und Thaten von Hieronymus Jobs, dem Kandidaten" in einem ersten Teil und dann 1799 in drei Teilen erschienenen berühmten "Jobsiade", die geradezu sprichwörtlich wurde als klassische Satire auf die deutsche Kleinstadt-Spießerei und den nichtsnutzigen Studenten Jobs. "Erst nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten Teils, in dem die Geschicke des Helden bis zu seinem Tod als Nachtwächter erzählt werden, kam der Verfasser, ein Bochumer Arzt, auf die Idee, Jobs zu weiteren Abenteuern wiederzuerwecken. Es entstanden zwei Fortsetzungen, die 1799 mit dem ersten Teil unter dem Gesamttitel ‚Die Jobsiade’ vereinigt wurden. In Knittelversen abgefaßt, die Kortums dankbar erwähntes Vorbild Hans Sachs an Skurrilität in Reim und Metrum übertreffen, wurde das Epos nicht zuletzt durch die naiven Holzschnitte, mit denen der Autor es selber illustriert hat, zum Spiegelbild der deutschen Kleinstadt (Schildburg) und des nichtsnutzigen Studenten“ (KLL). Carl Arnold Kortum (1745–1824) war Arzt, Historiker, Heimatforscher und Schriftsteller „Derzeitige Literatur benutzend, damaliges bürgerliches, adliges und akademisches Leben aus holprigen Knittelversen voll überragender Lebensweise zu einer solch packenden Komik, daß diese einen Wilhelm Busch und einen Hasenclever zur Uebertragung ins Bildliche, einen Gruße-Weischede zur Vertonung reizte. Schon in diesem wegen seiner vielen literarischen, historischen, naturwissenschaftlichen und fremdsprachlichen Einflechtungen nicht als Volksdichtung anzusprechenden Werkchen zeigt sich die universale Bildung eines scharfsinnigen Geistes, der sich die geistige Vereinsamung in einem noch unbedeutenden Landstädtchen erträglich machte nicht allein durch sarkastischen Witz, mit dem er seinen Alltag belebte, sondern durch die Liebe, mit der er sich in seine Geschichte versenkte“ (Hirsch-Hübotter). Die Holzschnitt-Illustrationen sind von Kortum selbst entworfen und gezeichnet, sie zeigen Scherenschnitt-Porträts des Autors und seines Helden sowie zahlreiche emblematische Bildchen voller Witz und Pointe.
Bibliographische Angaben
Goedeke IV/1, 638, (30), 2b. Vgl. Kosch IX, 291. Rümann 548. Hirsch-Hübotter III, 589.
Zustand
Die Falttafel mit kleinen Randläsuren und aufmontiert, stellenweise etwas angeschmutzt, fleckig und gebräunt sowie mit vereinzelten Fingerfleckchen, die Holzschnitte durchgehend in sehr gutem Abdruck, teils als Schwarzgrund-Holzschnitte.
Gewicht:
1,0 kg
Sammelgebiet
Studentica
Illustrierte Bücher
Preis
210,00 € *